CAJÓN

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GESCHICHTE DER CAJON


Die herkömmliche Cajón stammt aus Lateinamerika und bedeutet übersetzt „Kiste“.

Ursprünglich waren Cajones Transportkisten und umgedrehte Schubladen, die Sklaven afrikanischer Herkunft im kolonialen Peru ersatzweise verwendeten, nachdem ihnen ihre traditionellen Trommeln weggenommen worden waren.

Trommeln förderte die Gemeinschaft und stärkte das Zusammenleben der Menschen, was sich zu aufständischer Solidarität hätte steigern können – aus diesem Grund wurde das Trommeln von den Weißen verboten. So griffen die Sklaven kurzerhand zu Kisten, Truhen, und umgedrehten Schubladen, um weiterhin ihre traditionellen Rhythmen spielen zu können.

Mit den Jahren entwickelte sich aus den Kisten die „richtige Cajón“ mit ihrem charakteristischen warmen und leisen Klang. Es dauerte nicht lange, bis das Instrument ihren Weg über den spanischen Flamenco nach Europa und Afrika fand.

Der Flamenco passte sehr gut zu der Cajon – mit seinen kurzen Staccato-Klängen ergänzte das Instrument diese Musikrichtung perfekt.
Das war dann der Anfang für einen beispiellosen Siegeszug: Schlagzeuger in aller Welt haben durch die weiteren Modifizierungen (z.B. Snareteppich, Gitarrensaiten) die Cajón für sich entdeckt und bauen sie nun in den unterschiedlichsten Genres ein. Das Einzigartige an der Cajón ist (neben der „Schlagzeugersatz“-Funktion, die das Instrument sehr gut meistert) die für ein Percussioninstrument ungewöhnliche Flexibilität. Daher sind Cajones nahezu für alles zu gebrauchen: ob für ruhigere Studioaufnahmen, leise Proben im Wohnzimmer oder für wilde Straßenmusik – die Cajón ist einfach als kleines Schlagzeug überall mitnehmbar und wertet jede Jamsession rhythmisch auf!


SPIELWEISE DER CAJON


Die Cajón/Cajon wird im Sitzen gespielt, während mit den Händen auf der Schlagfläche getrommelt wird. Bei den meisten (modernen) Cajon-Modellen wird im oberen Bereich der Schlagfläche ein Snaresound erzeugt (Snare heißt eigentlich die „schnarrende“ Trommel beim Schlagzeug). Um einen Basssound zu erzeugen, wird (je nach Vorliebe und Cajon) mit der flachen bzw. mit einer leicht gewölbten Handfläche auf den oberen Mittelbereich der Schlagfläche geschlagen. In Südamerika trifft man häufig noch auf die traditionellen Cajones ohne Snare-Effekt – diese klingen etwa nach einer Conga-Trommel und bieten manchmal durch eine an den Ecken leicht abstehende Spielfläche einen alternativen perkussiven Effekt (welchen man als Snare-Ersatz nutzen kann).

Zusätzlich zu den beiden Grundsounds braucht man noch geeignete „Fülltöne“ (Ghost Notes oder Tips). Wie genau man den besten Snareklang und die besten Tips erzeugt, hängt stark vom jeweiligen Cajon-Modell ab.

Da das Instrument in der westlichen Musik noch keine lange Geschichte hat, sind Cajonisten entsprechend frei und kreativ beim Erarbeiten neuer Techniken und Spielstile, weshalb es schwierig ist, eine „spielfertige“ Anleitung für die Cajon zu schreiben. Probieren Sie einfach so viel es geht aus oder besuchen Sie unseren Cajon Starter Workshop, damit die ersten Schritte schneller klappen.

Mittlerweile gehört die Cajón zum festen Bestandteil eines jeden professionellen Percussionisten und da ist es kein Wunder, dass das Instrument immer weiterentwickelt wurde und wird: Mit der Erweiterung durch eine Hi-Hat bzw. einen Shaker kann man ohne Schwierigkeiten ein komplettes Schlagzeug ersetzen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, die Snare mit Besen (auch Schneebesen oder Brushes genannt) oder Rods zu spielen, so wird der Schlagzeugsound noch einmal verstärkt. Hunderte von AddOns ermöglichen Ihnen individuelle Klangvariationen zu erzeugen und darüber hinaus kann man oftmals auch noch selbst an der Spielfläche und dem Snare-System „herumbasteln“. Sie sehen, aus der einfachen Kiste kann man unzählige Klänge produzieren und dementsprechend variiert die Spieltechnik natürlich stark.

NOCH EINIGE TIPS

  • Es gibt Cajons, die ihren Snaresound durch (mit Imbussschrauben an der Innenseite der Cajon befestigte) Gitarrensaiten erzeugen. Falls Sie so ein Modell besitzen, könne Sie durch unterschiedlich starke Saitenspannung den Snareeffekt ganz einfach regulieren.
  • Man erreicht einen kurzen, tiefen, trockenen und knackigen Basston, indem ein Kissen oder eine Decke in die Cajon hineingelegt wird – So wird es übrigens auch bei der Bassdrum vom Schlagzeug gemacht
  • Probieren Sie auch mal, auf die anderen Seiten der Cajon zu schlagen. Bei vielen Cajones hört man da einen klassischen Congasound. Oft noch schöner im Klang, aber schwieriger im Spiel einzubauen: Die Rückseite der Cajon!
  • Bei einigen Modellen ist nach peruanischem Vorbild die Spielfläche nicht (oder nur unten) an den Korpus geleimt. In dem Fall können Sie, je nach Abstand der Schrauben, in den Ecken einen kleinen Spalt zwischen Spielfläche und Korpus erzeugen, indem Sie entweder die Schrauben etwas lösen, oder etwas dünnes Papier o.ä. dazwischen klemmen. So erhalten Sie einen weiteren, schnarrigen Sound in den Ecken. Bei manchen Modellen ist dies schon fest eingebaut.

WIE KANN ICH MEINE CAJON ABNEHMEN LASSEN?

Für den Bühneneinsatz ist eine Abnahme mit zwei Mikrofonen am besten. Da die Cajon oft ein Schlagzeug ersetzt, sind volle und durchdringliche Bässe gefragt – diese kommen nur dann gut herüber, wenn man ein Mikrofon (im Idealfall natürlich ein spezielles Bassdrum-Mikrofon) ins Schallloch stellt (bzw. je nach Geschmack und Richtcharakteristik direkt vors Schallloch). Zusätzlich dazu ist ein zweites Mikro von vorne oder leicht seitlich vom Vorteil, vor allem, wenn man mit viel Akzenten und Fingertechniken arbeitet. Bei Verwendung von AddOns ist ein zweites Abnahmegerät sogar meist notwendig.

ZU VIEL AUFWAND?

Es gibt Modelle mit bereits eingebautem Tonabnehmer und die Auswahl solcher Modelle wird sich in naher Zukunft wohl auch erhöhen.

Mit Hilfe der MEINL Pickup Cajon (Bild links) können Klang als auch Lautstärke schnell und einfach individuell angepasst werden.
Erhältlich sind die Pickup Modelle in den Snarecraft und Woodcraft Professional Serien. Diese sind mit drei Piezo Pickups ausgestattet – zwei davon für Snare und einer für Basssounds. (Infos zur Pickup Cajon im Shop)

Die MEINL Pickup Turbo Slaptop Cajon (Bild rechts) ist mit einem passiven Tonabnehmersystem ausgestattet, das es ermöglicht
den Bass-, Snare- und Tonepoti individuell einzustellen und somit den gewünschten Sound zu kreieren. Außerdem ist
eine hochwertige Outputbuchse verbaut. Die Spieloberfläche aus Walnuss erzeugt dank der eingebauten Snares einzigartige Slaps und tiefe, drückende Bassschläge. Die nach vorne gerichteten Soundports der Turbo Slaptop Cajon ermöglichen eine direkte Übertragung des Klangs in Richtung des Publikums.


Der MEINL Cajon Preamp ist ein robustes Cajon Mikrofon, das auf die besonderen Klangeigenschaften jeder Cajon abgestimmt werden kann. Ein
Klangregler mit großer Bandbreite ermöglicht es, die perfekte Mischung aus Bässen und Höhen zu finden. Der Phasenschalter eignet sich zudem,
um die Gesamtklangfarbe zu ändern. Durch die Platzierung des Mikros auf der inneren Oberseite der Cajon, in Nähe der Spielfläche, kann der
bestmögliche Klang erzeugt werden.

Digital Cajon…leises Üben mit vielfältigen Soundmöglichkeiten

Diese Cajon ist komplett digital, erweitert damit die Sound-Optionen und erlaubt es dem Spieler nahezu lautlos zu üben. Der Korpus der MEINL Percussion Digital Cajon besteht aus Birke und ist mit vier Gummi-Trigger-Pads auf der Spielfläche ausgestattet, die mit vorprogrammierten Samples von MEINL Instrumenten und anderen Drums ausgestattet sind. Von Cajons und Bongos über Rock-Drums, Becken und Tambourines liefert die MEINL Percussion Digital Cajon ein komplette Percussion Set- oder Drum Kit-Erfahrung. Die robusten Gummi-Pads sind in natürlichen Cajon Spiel-Positionen angebracht, so dass ein komfortables, normales Cajon-Gefühl entsteht. Jedes Pad erzeugt seinen eigenen, digitalen Sample-Sound. Damit sind Sie frei in der Gestaltung kreativer Rhythmen. Die zehn Sound-Kombinationen können freihändig, mit Hilfe des beiliegenden Fußpedals, oder über die Knöpfe auf der Oberseite der Cajon ausgewählt werden. Die Digital Cajon ist perfekt für Akustik-Band-Performances oder für eine rhythmische Grundlage in Plugged-In-Settings. Dank einer Stereo- und einer Mono- 6,3mm Klinkenbuchse, kann die Digital Cajon problemlos an Verstärker oder PA-Soundsysteme angeschlossen werden. Die Lautstärke kann mit Hilfe eines Reglers direkt an der Cajon eingestellt werden. Mit Hilfe der 3,5mm Kopfhörer-Buchse kann die Cajon auch leise gespielt werden, ohne jemanden in der Umgebung zu stören.
Digitale Cajon für leises Üben und vielfältige Sound-Möglichkeiten

Vier Gummi-Trigger-Pads angebracht in einer natürlichen Spiel-Position
Zehn vorprogrammierte Sound-Kombinationen von MEINL Cajons, Percussion Instrumenten, Drums und Becken
Perfekt für Plugged-In-Sessions

Wir führen unter anderem Percussioninstrumente und Zubehör der Hersteller: SELA, MEINL, SCHLAGWERK, LP, LAROSA, KATHO, SONOR, STUDIO49, ORTEGA, PEARL, STAGG, PEPOTE uvm.


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